Donnerstag, 28. Februar 2013

Papa Was A Rolling Stone

Richard Street, ehedem Mitglied der Motown-Legende The Temptations, starb im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Lungenembolie.





Nur soviel: Jede meiner Dortmunder-Straße-Partys wäre ohne diese Band schlichtweg ärmer gewesen. Deutlich ärmer. Auch, wenn ich zumeist nur das Cover von George Michael spielte.

Kein anderes Bier

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat Borussia Mönchengladbach beim 0:2 in Rom doch einen so wichtigen Auswärtstreffer erzielt. Zählt bekanntlich doppelt. Leider fiel der Treffer aber nicht im Stadio Olimpico, sondern an der Spanischen Treppe. Leider nicht von den Profis markiert, sondern von den 10.000 mitgereisten Fans der Borussia. Genau genommen von einem einzigen. Sein Name: Markus Schotten. Der eine Menge Zielwasser getrunken hatte. Welches? Steht auf seinem Trikot.

Dienstag, 26. Februar 2013

Mr. Hide reloaded

Huch. Dr. Jekyll operiert jetzt. Und heißt nicht Nesbitt, sondern Monroe.

Heaven can't wait

Ach, der Waltz. Doppel-Oscar. Und Papst im Ruhestand. Was für ein Allrounder. Nur eine Frage bleibt: Wie wird die Rockband des ehedem heiligen Vaters heißen? Ich denke, Shane MacGowan braucht seine Ex-Kapelle nicht mehr.

Elferzerrung, Nasencut und Stollenschuhintelligenz

Was war'n da schon wieder los? Vier Heimsiege, fünf niederschwellige Unentschieden. Dazu der Tag der Kuriositäten. Die Bayern schwächeln und kassierten gegen Bremen bereits ihr achtes Gegentor im 23. Spiel. Manuel Neuer muss so langsam ins Grübeln kommen. Derweil hat Nationalkeeper Nr. 2 bereits Kopfschmerzen. Fünf Stück kassierte der Hamburger Adler in Hannover. Und durfte froh sein. Hätten ja auch gut und gerne sieben oder acht werden können. Schlimme Sinnfindungsstörungen sind nach einer solchen Pleite in Tateinheit mit Schwindligspielung nicht selten die Folge. Wir lassen Marcell Jansen mal ans Mikro: "Es war nie leichter, hier zu gewinnen." Tja. 


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

42 Stunden nach dem Europapokalaus von 96 und den anhaltenden Diskussionen um die Dauerbelastung zog sich Szabolczs Huszti bei seinem erfolgreichen Strafstoß eine fiese Wettbewerbsverzerrung im Oberschenkel zu und musste vom Platz getragen werden. Leider nicht auf den Schultern. Dazu hätte er zehn Jahre jünger sein und Amin Younes heißen müssen. Der Teenie aus Gladbach schoss den Ausgleich gegen den Deutschen Doppelmeister BVB und wurde hernach von den Fans geherzt. 

In Augsburg staunte man derweil über einen Fußballer aus dem Ruhrpott, der mal kurz zeigte, dass ein bisschen Blut auch anspornen kann. Der Siegtorschütze Sascha Mölders erinnerte bei den unverständlich beliebten Hechelinterviews in der Mixed Zone stark an Jack Nicholson in Chinatown. Und wir sind nun um das schöne deutsche Wort Nasencut reicher. Kurzer Blick in das breiteste Mittelfeld der Welt: Acht Punkte trennen den Fünften vom Fünfzehnten. Ist ja kaum noch zu toppen. 

Alter König Kalle Wirsch

65? Ist doch noch kein Alter! Herzlichen Glückwunsch, Augsburger Puppenkiste.

Zweite Liga in 300 Metern rechts

Münster, vier Tage vor dem Derby des SC Preußen gegen den VfL Osnabrück.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Montag, 25. Februar 2013

Support the Support: Moll Flanders!



War nur so eine Vorahnung. Geh mal früh genug zum Konzert. Geh schon mal zur Vorband, dachte ich. Und? Alles richtig gemacht. Ein bisschen Ramones, ein bisschen Neil Young, ein bisschen Who. Und zudem: Sehr nette Typen, diese gar nicht mal so alten Schweden von Moll Flanders. Angucken, unbedingt!

(Foto (c): Thomas Ottensmann)






...und wer immer noch nicht genug hat: Einfach den YouTube-Kanal der Jungs abonnieren, sagen wir mal HIER.

Endlich mal wieder Live-Musik

Kenne exakt ein Stück dieser zauseligen Schweden. Abba egal. Heute Abend werden es dann mehr sein.

Sonntag, 24. Februar 2013

Samstag, 23. Februar 2013

Internationaler Tag der Guten Musik LIV

Boah, ist das lange her. 1989 zuletzt gesehen. Im alten Jovel. In der Germania-Brauerei. Und: Interessantes Arrangement. Kann die Ulla damit nicht mal im Cabaret Queue auftreten?

Freitag, 22. Februar 2013

Nur so geht's doch

Es soll ja immer noch ein oder zwei Leute geben, die sich strikt und beharrlich der Krake Facebook verweigern. Will jetzt nicht sagen, dass man täglich was verpasst. Womöglich spart man sogar Unmengen Zeit. Aber manchmal verpasst man eben doch was. Und wer's noch nicht kennt und wer noch nie nie nie einen Heiratsantrag machte, dem sei dies hier ins Stammbuch, öhm, gepostet.



Ich schätze, Amy hat "Nein" gesagt...

Internationaler Tag der Guten Musik LIII

Man muss so oft so viele gebrauchte Keith-Richards-Riffs hören, dass man ab und an doch gerne mal auf das Original zurückgreift.

Rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln

Es ist seltsam. Erst wollen sie alle rein in den Europapokal und dann spielen sie so, als könnten sie nicht schnell genug wieder rauskommen. Also jetzt nicht Hannover 96. Und auch nicht Bayer 04 Leverkusen. Und schon mal gar nicht der VfB Stuttgart. Aber ausgerechnet die "Gefangenen im System Bruno" (Süddeutsche Zeitung) kommen als einzige von vier angetretenen Teams ins Achtelfinale der Fanta-Liga? Ausgerechnet die Mannschaft, die sich im Herbst und Winter, vulgo: der Rückrunde ihre Krise so sicher nimmt wie ein Elefant die angebotene Erdnuss? Starkes Stück, starkes. 


(Foto (c): Thomas Ottensmann)
Oder umgekehrt: schwache Leistung, schwache. Also jetzt nicht Hannover 96. Und auch nicht Bayer 04 Leverkusen. Aber wie man sich so sang- und klang- und - vor allem - lustlos aus dem ersehnten internationalen Wettbewerb verabschieden kann wie die Fohlenelf, ist rätselhaft. Und wenn 8.000 Fans mit nach Rom reisen und dafür geschätzt etwa 1,6 Millionen Euro aufbringen, dann ist das fast schon eine Frechheit. 

Was? Gar nicht das Thema? Wie jetzt? Bayern gewinnt souverän auch in London, Schalke ertrotzt sich einen Punkt in Istanbul und will den dann doch lieber wieder am Grünen Tisch verdaddeln? Hm. Auch nicht? Bundesliga? Ach so. Bundesliga. Gut. 23. Spieltag. 

Bayern ist Meister. Und sonst so? Greuther Fürth entlässt seinen Trainer und überrascht damit zum ersten Mal in dieser Saison so richtig. Dass der Schalker Vollblutfußballer Mike Büskens wohl am meisten unter der unterirdischen Bundesliga-Kurztournee der glücklosen Kleeblätter litt, konnte man Samstag für Samstag deutlich sehen. Und dass ein Ruhrpöttler im süddeutschen Ausland irgendwie fehl am Platze wirkt, auch. Nun soll es also der U-23-Trainer in Fürth richten. Und wer den Namen des 41-Jährigen auswendig sagen kann, gewinnt einen Preis. Aber was soll der neue Coach da erreichen? Zwei Relegationsspiele gegen Aufstiegswillige? Möglich. Denkbar. Aber auch mit Aussicht auf Erfolg? "Hackt's?", würden einige Eingeborene im Pott wohl lauthals rufen. Greuther Fürth - Leverkusen 1:4

Der SC Freiburg ist in der Tabelle dort angekommen, wo er gar nicht hinwollte. Also zumindest nicht vorrangig. Da wollte man schließlich den Abstieg zu vermeiden. Da das in dieser Saison aber (in Hoffenheim, Augsburg, Vestenbergsgreuth und Fürth bitte mal weghören) so leicht wie selten zuvor war, konzentriert man sich im Breisgau mittlerweile auf einen so einstelligen Tabellenplatz wie möglich. Und da auch das in diesem Jahr so einfach wie selten ist, wird das wohl klappen. Freiburg - Frankfurt 1:1

57 Tore in 22 Spielen. 7 Gegentore. Eine Niederlage. Fünfzehn Punkte Vorsprung. Das System Heynckes greift bei Bayern München. Selbst in der Champions League üben die Bayern Dominanz. Wobei es gar nicht selbsterklärend ist, dass man einfach weiter übt, wenn man es längst beherrscht. Obwohl... - die Feuerwehr übt ja auch, obwohl es nicht brennt. Egal. Beide spielen in rot. Die Bayern können sich nur selbst schlagen. Und früher taten sie das ganz gern mal gegen Bremen. Aber früher war alles viel früher. Und Bremen ist nicht Leverkusen. München - Bremen 3:0

Sechs Punkte fehlen dem VfB Stuttgart zur erneuten Qualifikation für das internationale Geschäft. Oder vier Siege. Dann wäre man als Titelverteidiger der Fanta-Liga gesetzt. Oder zwei Siege im DFB-Pokal. Dann wäre man als Finalverlierer auch drin. Drei Hochzeiten im Februar. Mit Bruno Labbadia als Trainer. Keine Frage, der VfB Stuttgart ist in dieser Saison irgendwie anders. Und keiner weiß, wo das noch hinführen soll. Stuttgart - Nürnberg 1:2

Wenn der kleine HSV auf den großen HSV trifft, dann ist in Hannover Party. Normalerweise. Auch nach dem Aus im Europapokal? Bestimmt. Aber wenn man mit gefühlten dreizehn Stürmern auf dem Platz nicht mehr als ein Tor schießt, scheidet man aus. Und wenn man nicht eins mehr als der Gegner schießt, gewinnt man eben nicht. Manchmal verliert man sogar. Sagen wir 4:5. Die Tormaschine der letzten Jahre läuft unrund. 41 Gegentore (nur Hoffenheim hat mehr) sind dagegen für einen Tabellenachten, nun ja, beachtlich. Hamburg sieht sich auf Platz 6 endlich da, wo man irgendwie hingehört. Nur drei Punkte von der Champagner-Liga entfernt. Dass es bis zu Platz 10 auch nur vier Punkte Abstand sind, will niemand hören. Warum auch? Hannover - Hamburg 2:3

In Mainz ist man zufrieden. Platz 7. Naja, fast zufrieden. Der Rivale aus Frankfurt liegt als Aufsteiger fünf Punkte vor den Rheinhessen. Und der Abstand zum Europapokalplatz beträgt auch schon zwei Punkte. In Wolfsburg ist man auch zufrieden. Naja, fast. Platz 15. Das Abstiegsgespenst ist aber schon lange auf Montage. Und gegen Eintracht Braunschweig locken in der nächsten Saison feine Duelle. Und den Europapokal holen die Jungs für VW dann eben ein bisschen später. Mit 26 Punkten nach 22 Spielen macht man sich ja normalerweise Sorgen. Wenn man zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat, aber eher nicht. Und wenn der Abstand zu Platz 11 nur ein Dreier ist, auch nicht.  Mainz - Wolfsburg 1:1

Alle, die zuletzt gegen den FC Augsburg gespielt haben, stöhnten. "Die laufen wie aufgezogen." Und: "Die hören erst auf zu kämpfen, wenn sie im Bus sitzen." Oder: "Die sind viel besser als ihr Tabellenplatz." Jetzt kann man sich für Lob und Beifall aus der falschen Ecke bekanntlich wenig kaufen. Und mit 15 Punkten auf Platz 17 sieht die Welt selbst in der Puppenkiste nicht allzu rosig aus. Aber zum Relegationsplatz und Hoffenheim sind es nur ein Punkt bei der um drei Tore besseren Tordifferenz. Da trifft es sich doch gut, dass am Samstag die TSG Hoffenheim im bayrischen Schwabenland vorbeischaut. Mal gucken, wer hernach wen lobt. Augsburg - Hoffenheim 2:1

Westduell. So heißt es ja schnell und oft. Und nichtssagend. Schalke gegen Düsseldorf. Drei Punkte trennen die beiden Mannschaften. Wäre man nach dem ersten Saisondrittel ja auch nicht unbedingt drauf gekommen. Ist aber so. Drei Punkte zwischen Platz 9 und 13. Gleiche Tordifferenz. Jetzt ist es aber nicht so, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wäre. Schalke mit breiter Brust nach den Punktgewinnen in Mainz und Istanbul. Düsseldorf mit dem 1:0-Kantersieg gegen Greuther Fürth im Rücken. Schalke - Düsseldorf 1:0

Wenn sich zwei Cousinen treffen, gibt es ja immer viel zu schwatzen. Die eine war am Schwarzen Meer. Und kam erfreut zurück. Die andere war in Rom, wo es ihr nicht gefiel. Und dann ist da noch diese üble Geschichte vom letzten Treffen, wo die eine der anderen mit dem ausgespannten Freund so richtig eins übergebraten hat. Aber wo waren wir? Ach so. Fußball. Borussia gegen Borussia. 12:0 ist lange her. 5:0 nicht. War in der Hinserie. Aber Geschichte wiederholt sich ja nicht. Gladbach phlegmatisiert sich durch die Liga und hat auch nach 22 Spielen immer noch keine Stammformation gefunden. Um die drei Krater, die Dante, Neustädter und Reus hinterließen, wächst kein Gras mehr. Dortmund kämpft derweil aus Langeweile um seinen Mittelstürmer, der nicht so lange gesperrt werden und erst recht nicht zu den Bayern gehen soll. Außer, die zahlen ganz viel Geld. Was das hier zur Sache tut? Nix. Wollte nur Zeit schinden. Gladbach - Dortmund 0:5

Donnerstag, 21. Februar 2013

Man spricht deutsh

Heute ist übrigens "Tag der Muttersprache". Wollte ich nur mal gesagt haben. Ich denke, wir können uns alle mühelos darauf committen, woll?! Okay. 

(Foto (c): Thomas Ottensmann via Paper Camera)

Und morgen gehe ich kurz zum Sale ins Centre. Und vielleicht zur Maniküre ins Nail-Studio. Auf Coffee to go stehe ich gottseidank nicht, die Reinigungskosten wären immens. Auf dem Rückweg eben noch zu McDrive, wenn der kleine Hunger kommt. Und dann schnell zurück ins Home Office, das übrigens direkt neben dem Back Office der Katholischen Kirche liegt. 

Und vielleicht gehe ich morgen dann zur Wellness? Ist immer so schwierig, alles Liegengebliebene in seine wenige, frei verfügbare Casual Time zu packen. Muss ja auch noch bei T-Home vorbei, um Call-Plus für meine Moth.., ähem Mutter, zu buchen. Mit All-Flat. Goddamn, bin ich busy!

Montag, 18. Februar 2013

Ralf Richter kauft ein

Interessant vor allem ab Minute 1'46'':
"Folgende Frage stellt sich: Was hätten wir für diese Teile zu investieren?" 




Komisch habe ich irgendwo schon mal gehört...:
(ab 2'25'' Minute)

Donnerstag, 7. Februar 2013

Geh mir doch weg XXIV: In der Karnevalsvorhölle

Er hatte an nichts Schlimmes gedacht. Genau genommen hatte er an gar nichts gedacht. Leere im Kopf. Angenehmes Gefühl. Peter Wunderlich gähnte. An der Leine aus echtem Elchleder ruckte und zuckte es. Ische ackerte die Zeitung durch. Aufgeregt. Hibbelig. Wie jeden Morgen. Wer hatte wo eine Duftmarke hinterlassen? Wer hatte was weggeworfen - und war das vielleicht noch genießbar? Sind die Karnickel zuhause oder schon auf Trebe? Wenn man mit Hunden Gassi geht, dann ist das für sie wie Zeitung lesen. Hatte er mal irgendwo gehört. Das Neueste aus dem Viertel in fünfzehn Minuten. Mit feuchter Nase und offenen Ohren in kürzester Zeit auf dem neuesten Stand. Morgentoilette mit allem Pipapo.


Peter war noch verpennt. Auch mental. Gähnte herzhaft. War arglos. Er hatte leidlich gut geschlafen. Hatte einfach zu viel geackert in letzter Zeit. Und trat in das Krankenhauscafé, wo er noch schnell seine geistige Verpflegung holen wollte. Tageszeitung, Wochenzeitung, Fachmagazin. Na gut, Fußball-Zeitschrift. Er öffnete die Tür und es traf ihn völlig unerwartet:

"Denn wenn et Trömmelche jeiht, dann stonn mer all parat, un mer trekken durch de Stadt, un jeder hätt jesaht..."

Auf einmal sah er die Luftschlangen. Das Konfetti auf dem Boden. Die violette Perücke der eigentlich recht hübschen Kellnerin. Den alten Mann im Morgenmantel, der auf seinem Handrücken zwischen zwei Pflasterstreifen eine Infusionskanüle spazieren führte und der in der Nase Schläuche hatte, der aber gleichwohl auch - wie selbstverständlich - eine rote Plastiknase trug. Herrje. Weiberfastnacht. Hatte er erfolgreich verdrängt. Konnte man in Westfalen ja gut. Wer nicht mitmachen wollte, brauchte auch nicht mitzumachen. 

Das war vor Jahren ganz anders gewesen, als er noch in Köln gelebt hatte. Wer da nicht mitmachte, tat gut daran, die Stadt zu verlassen. In Köln war es definitiv nicht möglich, dem Karneval zu entkommen und gleichzeitig da zu bleiben. Jeder, aber wirklich jeder, war kostümiert. Und aufdringlich gut gelaunt. Und ausgelassen. Und fröhlich. Eine Stimmungslage, die bei vielen Rheinländern ohnehin genetisch bedingt scheint. Kein Gerücht. Trotzdem hatte es Peter als Westfale in Köln insgesamt erstaunlich gut gefallen. Sogar an Karneval. Dabei hatte er es eigentlich gar nicht so mit den Pappnasen, den Herrensitzungen und der Zwangs-Schunkelei zu schlimmer Schlagermusik. Aber, das musste er zugeben, der Karneval in Köln war echt. War irgendwie, nunja, authentisch. Die Menschen waren wirklich fröhlich, freuten sich unbändig auf die angeblich so tollen Tage und konnten diese ganzen Sorgen, Ängste und Nöte mal vergessen - und feierten, bis die Schwarte krachte. Vom Kleinkind bis zum Greis, alles in närrischem Aufruhr.
"Dann weed d´r Aap jemaaht,
egal, wat et och koss.
De Oma jeht nom Pfandhuus,
versetzt et letzte Stöck,
denn d´r Fastelovendes für sie et jrößte Jlöck."
  

Aber heute? Hier? In der tiefsten Provinz Westfalens? Also bitte. Nicht doch. Peter beeilte sich, seine Presseerzeugnisse zu bezahlen. Ische jippste aufgeregt, hatte die leckeren Frikadellen in der Auslage an der Kasse längst in der Nase. "Gibt nix," murmelte Peter, und steckte das Klimpergeld in die Hosentasche, "du hast zu Hause alles, was du brauchst". Er meinte die Hündin. Er meinte das Trockenfutter. Doch seine Gedanken machten mal wieder, was sie wollten: "Stimmt das eigentlich? Habe ich zu Hause auch alles, was ich brauche?". Peter wollte darüber nicht nachdenken, nicht hier, nicht zu diesem Soundtrack. Er sehnte sich nach der wattigen Leere im Kopf, die ihn eben noch entgegen der Unbill des Lebens in ihre warmen Arme geschlossen hatte.  
"Denn wenn et Trömmelche jeiht, dann stonn mer all parat, un mer trekken durch de Stadt, un jeder hätt jesaht: Kölle Alaaf Alaaf, Kölle Alaaf!"

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Der Alte rülpste hörbar. Hielt, viel zu spät, die faltige Hand vor den Mund. Seine Begleitung, ein hübsches, sichtbar großflächig tätowiertes Ding Ende Zwanzig, rümpfte die Nase und flüsterte "Mensch, Oppa, das geht auch leiser!". Leiser geht immer, dachte Peter, als er die Tür des Cafés öffnete und ins Leben zurückkehrte. Über ein Kostüm hatte er sich derweil immer noch keine Gedanken gemacht, obwohl er am Samstag zu einer Karnevalsparty eingeladen war, zu der er auch hinzugehen gedachte. "Ist ja auch egal", dachte Peter, "gehe ich eben als Mann mit Hund. Das muss reichen."





(Thomas Ottensmann für: Die Wahrheit. (c) OmO Enterprises 2013)


Dienstag, 5. Februar 2013

Hans im Glück aus Herne 2

Boah, ist das lange her. Sieht man unter anderem an Dieter Pfaff. Mit Rotzbremse. In dünn.

Obacht

Mein Reden: Soziale Netzwerke sind brandgefährlich.

(Foto (c): Pressebüro Kebel

Die Haustür-Offenbarung

Angeblich wohnen die beiden da. Angeblich in Münster. 
Ist aber in Sülz. Und das liegt bekanntlich in Köln.

(Screenshot: Thomas Ottensmann)

Ohne Schauspieler vor der Tür wirkt das ganz anders. 
Vielleicht auch, weil der Eingang längst weiß getüncht ist.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Und geparkt hatte ich am Montag in Köln mit meinem münsterschen Kennzeichen seltsamerweise vor exakt diesem Haus, von dem Millionen Menschen am Tatort meinen, es stünde in Westfalen und nicht am Rhein. Und es gehöre Professor Boerne. Der wiederum an Hauptkommissar Thiel untervermietet habe. Sachen gibt's... 

Entnommen ist der Screenshot oben übrigens diesem YouTube-Video:


Montag, 4. Februar 2013

Das Haustür-Mysterium


Wer wohnt hier denn gleich nomma?*

(Foto (c): Thomas Ottensmann)


*Die Lösung gibt es übrigens hier: Die Haustür-Offenbarung.

Sonntag, 3. Februar 2013

Tote Fische im Widerstand

Zum Brüllen komisch. Wenn's nicht zum Heulen wäre. Zur Einstellung der Westfälischen Rundschau in Dortmund. Das Wort zum Samstag. Es spricht: Fritz Eckenga.

Lieb Homeland, magst ruhig sein

So. Heute also die beste Serie aller Zeiten. Endlich im deutschen Fernsehen. Leider auf SAT.1, also mit diesen hässlichen Werbeunterbrechungen an den besten, also unpassendsten Stellen. Homeland heißt sie. Das Feuilleton jubelt schon länger, selbst Barack Obama guckt heimlich, still und leise jeden Samstag im Oval Office. Stellt sich nur die Frage, ob man sich das antun soll. Mit Werbung und dann immer eine Woche warten. Und das dann für drei Monate. Oder ob es nicht doch die DVD sein sollte. Dann muss das Schulenglisch aber sitzen. Gibt es nämlich bislang noch nicht mit deutscher Tonspur. Hm. Sind ja noch zwölfeinhalb Stunden Zeit. Bis dahin schon mal ein paar Szenen von Claire Danes, der weiblichen Hauptperson in Homeland, die für das SZ-Magazin als "größte, lebenden Weinerin" gilt.

Freitag, 1. Februar 2013

Ich möchte ein 'E' kaufen

Von Malerhütchen, Bengalos und Überholvorgängen

31. Januar, 12 Uhr, High Noon. Rasantes Wettrennen der Eilmeldungen, bevor das legendäre doppelverglaste Holzfenster auf dem bundesdeutschen Transfermarkt wieder verriegelt wird. Und dann kommt sie wirklich noch, die erhoffte Knallermeldung. Hoffenheim verpflichtet Gomes! Heidewitzka! Der ehedem teuerste Spieler der Bundesliga wechselt zur traditionsreichen Klubmannschaft von SAP! Donnerwetter. Na gut, der Mario war ja zuletzt eher Ergänzungsspieler. Kam kaum noch von der Bank und wenn dann für zehn oder zwanzig Minuten. Da kann man dann schon mal unzufrieden sein, zumal Mario Mandzukic auch keinen Anlass für einen Wechsel in der Sturmspitze beim einsamen Spitzenreiter der Liga gab. Aber gleich zum Äußersten greifen? Und in eine ganz andere Kultur wechseln? Nochmal sacken lassen. 


Erstmal schön die linke Seite zumachen.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Hoffenheim holt Gomes. Tim Wiese nicht mehr im Kader. Hm. Die knallharte Blog7-Recherche ergab, dass der vermeintliche Mario genau genommen Heurelho heißt und im Tor spielt. Er wechselt von der Tribüne der Tottenham Hotspurs zwischen die Pfosten der Schießbude der deutschen Liga. Donnerwetter! Ein Königstransfer. Davon zeugen die Bewerbungsvideos des Brasilianers auf YouTube. Schafft nicht jeder auf der Insel, dem eigenen Trainer mit nur einem Handgriff oder sagen wir mit nur keinem Handgriff spielend Tränen der Verzweiflung in die Augen zu zaubern. Und dabei kicken genug englische Keeper in England. Und wer Tim Wiese zuletzt Orientierungslosigkeit und Unsicherheit vorwarf, der weiß spätestens nach dem Best-Of-Video, das Gomes nun vorauseilt, dass 1899 definitiv ein Überraschungscoup gelungen ist. Da meint man immer, so verzweifelt könne eigentlich niemand sein, dass er einen englischen Torwart kauft. Und wird - zack! - von der Wirklichkeit rechts ohne Blinker überholt. Aber vielleicht haben sie in Sinsheim, Zuffenhausen und Hoffenheim (vulgo: Kraichgau) ja auch einen Masterplan. Der da heißt: erstmal in Ruhe absteigen und dann nochmal ganz in Ruhe nachdenken. Darüber können wir reden. Sind ja keine Unmenschen.

So. Und nun? Wie war das Thema nochmal? Ach, stimmt. Gut, der 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga. 1899 Hoffenheim spielt übrigens am Samstag um 15Uhr30 gegen den SC Freiburg. Tim Wiese spielt definitiv nicht. Aus dem Verein hieß es, man müsse ihn schützen. Aha. Wie selbstlos. 1899 - SCF 0:3

Zu den großen Enttäuschungen der Saison gehört nach einer starken Vorbereitung sicherlich der SV Werder Bremen. Nach zwei namhaften Abgängen in der laufenden Saison (Naldo, Allofs, beide zu VW) wurschtelt sich Thomas Schaaf jetzt so durch. Derzeit ist Werder als 12. im grauen Mittelfeld verschwunden, liegt allerdings auch nur zarte sieben Punkte hinter Schalke und dem begehrten Platz 6. Bei Enttäuschungen kann Hannover 96 mitreden. Platz 10. Und vierzehn verletzte Stammspieler fehlen. Andere Quellen sprechen von 31 Ausfällen. 96 kommt jedenfalls nicht nennenswert vom Fleck, will sich aber trotzdem dauerhaft in Europa positionieren. Aber bis zu Platz 6 fehlt andererseits auch nur ein Dreier. Zu schade, dass auswärts gespielt wird. Werder - 96 3:2

Enttäuscht ist man derzeit auch in Gelsenkirchen. Da wurde der erfolgreichste Saisonstart seit Kuzorra und Szepan emsig verdaddelt. Horst Heldt rauchte Kette und entließ den einzigen Schalker Jahrhunderttrainer, um einen charismatischen B-Jugend-Trainer zu installieren. Verkaufte seinen Spielmacher, der als dritter Keeper zu den Tottenham Hotspurs ging und holte zwei, drei teure andere Spieler, die kaum jemand kennt. So's Schalke. So's Fusball. Jetzt endlich wieder Champions League und ein bisschen Schwarzbrot. Es geht gegen Tasmania Berlin, das sich kurz vor Beginn der 50. Bundesligasaison in SpVgg Greuther Fürth umbenannt hat. Dort arbeitet ein Schalker als Trainer. Man muss ja heutzutage der Arbeit hinterherziehen. Bittere Realität, bittere. Ein derzeit sehr unglücklicher Schalker Trainer, übrigens. Dessen Familie weiter im Ruhrpott lebt. Da kann man am Rande des Spiels bestimmt mal mit Horts Heldt eine Kippe zusammen rauchen. Und zwei, drei Worte wechseln. Dass man eigentlich aufhören wollte. Oder endlich auch mal an sich selbst denken könnte. Oder so. S04 - SpVgg 4:0

Der VfL Wolfsburg hat zuletzt ein Spiel verloren, das gar nicht verlierbar war. Gegen Hannover. Gut, da kann man mal verlieren, wenn 96 einen guten Tag erwischt. 96 war aber grottenschlecht. So kann's gehen. Andererseits hat der VfL Wolfsburg in dieser Saison auch schon ein Spiel gewonnen, das gar nicht gewinnbar war. In Dortmund. Gut, da kann man alle elf bis zwölf Jahre ja mal gewinnen, wenn der BVB einen schlechten Tag erwischt hat. Der BVB war aber stark. Und das VW-Werksteam erbarmungswürdig schwach. Wenn es jetzt gegen den zuletzt erstaunlich starken FC Augsburg geht, dann weiß Dieter Hecking nicht, welcher Tag ihm diesmal angedreht wird. Die Papierform spricht für Wolfsburg. Bleibt die Frage, was eigentlich eine Papierform ist. Zu den bekanntesten Vertretern dieser im Fußball so populären Gattung zählen übrigens die Schwalbe. Und das Malerhütchen. VW - FCA 4:2

Von 19 Spielen in dieser Jubiläumssaison hat der FC Bayern München zarte 15 gewonnen und dreimal unentschieden gespielt. Die eine Niederlage war ebenso unerwartet wie ungewohnt, denn sie unterlief dem Rekordmeister gegen Leverkusen und nicht gegen Dortmund. Jetzt reist der Tabellenführer nach Mainz. Unangefochten wie selten. Der FSV hat die Bayern in der Vergangenheit gern und unterhaltsam geärgert. Mit Holtby, Fuchs und Szalai. Leider selten zuhause. FSV - FCB 2:2

In Düsseldorf freut man sich. Nächste Woche steuert die närrische Session unaufhaltsam ihrem Höhepunkt entgegen. Deshalb in dieser Woche ein Heimspiel gegen Stuttgart. Und dann auf die Piste. In der Liga kann für die Fortuna ja irgendwie nix mehr anbrennen. Spätestens seitdem klar ist, dass drei Mannschaften so dermaßen viel schlechter sind, dass in diesem Jahr wohl 34 Punkte reichen werden, um nicht abzusemmeln. Dazu fehlen Fortuna nur etwas Fortuna und 13 Punkte. Aus 15 Spielen. Das sollte selbst Düsseldorf mit seiner wackeren Zweitligatruppe hinbekommen. Fortuna - VfB 1:3

Die Macher der Sky-Zentrale in Unterföhring haben in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie ein äußerst sicheres Händchen für Topspiele haben. Am Samstagabend um 18Uhr30 überträgt das Bezahlfernsehen die Partie des Hamburger SV gegen Eintracht Frankfurt in die rappelvollen Kneipen der Republik. Was für ein Spiel! Begeisterung. Brisanz. Bengalos. HSV - SGE 1:2

Am Sonntag um 15Uhr30 treffen sich zur Kaffeezeit der 1.FC Nürnberg und Borussia Mönchengladbach und es gibt zumindest einen, der darob nachgerade entzückt sein dürfte. Hans Meyer ist unverständlicherweise nach seinem Rauswurf als Trainer des Clubs in Nürnberg geblieben. Muss also endlich mal nicht reisen, um seine Gladbacher zu sehen. Die zwei Herzen in seiner Brust? Geschenkt. Beim Präsidiumsmitglied von Borussia Mönchengladbach kann diesmal genau genommen nur ein Herz schlagen. Zumal der Club seiner Borussia beim 3:2-Hinspielerfolg eine der mittlerweile eher seltenen Heimniederlagen bescherte. Und nu? Revanche. FCN - Borussia 1:3

Schön, dass die Bayern in Mainz zwei Punkte liegen lassen. Denn im Duell der Aufholjäger haben nun der TSV Bayer 04 Leverkusen und der BV 09 Borussia Dortmund am Sonntag um 17Uhr30 die Möglichkeit, gleich zwei Punkte auf den Spitzenreiter gut zu machen. Leverkusen erstaunlich stabil und erstaunlich erfolgreich mit dem erstaunlichen Trainer-Duo Lewandowski/Hyypiä. Dortmund mit erstaunlich wenig Punkten einer erstaunlich jungen Mannschaft um den erstaunlichen Marco Reus. Bayer - BVB 3:3   

Ach ja: Willkommen in der stärksten Liga der Welt, Heurelho Gomes: